28.10.2024 | Schmerzkongress 2024 | Kongressbericht | Nachrichten
Update komplexes regionales Schmerzsyndrom
CRPS bald besser verstehen und behandeln?
verfasst von: Dr. med. Thomas M. Heim
Übersetzung in einfach Sprache: Dirk-Stefan Droste

(c) Istock.com
Der große Erfolg in der Forschung zum Komplexen Regionalen Schmerzsyndrom (CRPS) steht noch aus. Aber in den letzten Jahren wurden einige neue Erkenntnisse gewonnen, die helfen könnten, die Krankheit besser zu verstehen und neue Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Die genauen Ursachen von CRPS sind noch unklar. Neuere Studien zeigen, dass wahrscheinlich psychische Faktoren, falsche Schmerzverarbeitung und Probleme im Nerven- und Immunsystem zusammenwirken. Auffälligkeiten, die vielleicht als Hinweise auf CRPS dienen könnten, wurden unter anderem im Knochenstoffwechsel und in der Haut sowie in genetischen Untersuchungen gefunden.
Prof. Heike Rittner und ihr Forschungsteam an der Uni Würzburg haben die Nervenfasern in der Haut von gesunden Menschen und CRPS-Patienten untersucht. Sie fanden, dass 15% der CRPS-Patienten auf der betroffenen Körperseite eine ungewöhnlich niedrige Dichte an Nervenfasern hatten. Auf der anderen Körperseite war dies nur bei 2% der Patienten der Fall. Auch fanden sie, dass CRPS-Patienten weniger von einem bestimmten Ionenkanal, dem TRPV1, hatten. Dieser Kanal ist wichtig, um Schmerzen zu regulieren. Die Forscher vermuten daher, dass bei CRPS ein Prozess der Nervenschädigung abläuft.
Physio- und Ergotherapie als Basis der Behandlung
Laut Prof. Christian Maihöfner vom Klinikum Fürth sind nicht-medikamentöse Therapien, wie Physio- und Ergotherapie, die Basis der CRPS-Behandlung. Eine Studie zeigte, dass fast alle CRPS-Patienten solche Therapien bekommen. 96% wurden mit Physio- oder Ergotherapie behandelt, und viele auch mit Lymphdrainagen oder speziellen Bädern. Auch Verfahren wie Akupunktur und autogenes Training werden als mögliche Behandlungsoptionen angesehen.
Medikamentöse Behandlung und neue Ansätze
In der medikamentösen Therapie hat sich in den letzten Jahren wenig geändert. Schmerzmittel, die bei Nervenschmerzen helfen, sind hier die Grundlage. Bei Entzündungen werden manchmal Bisphosphonate oder Kortikosteroide eingesetzt. Wenn die Standardbehandlungen nicht helfen, wird eine psychische Abklärung empfohlen. In schwierigen Fällen können auch Ketamin-Infusionen oder Nervenblockaden erwogen werden.
Neue Ansätze werden getestet, darunter spezielle Medikamente gegen Kopfschmerzen, die auch positive Effekte auf CRPS-Symptome haben könnten. Weitere Studien testen Behandlungen mit Esketamin, Capsaicin-Pflastern, Cannabisextrakten und niedrig dosiertem Naltrexon.
28.10.2024

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