26.09.2024 | Chronisches Schmerzsyndrom | Nachrichten
Systematische Übersicht
Muskelrelaxanzien gegen Schmerzen? Es kommt darauf an!
verfasst von: Robert Bublak

Manche Formen von chronischen Schmerzen lassen sich mit muskelrelaxierenden Substanzen lindern, andere jedoch nicht. Forschende aus den USA haben sich einen Überblick verschafft.
Gegen chronische muskuloskelettale Schmerzen werden oft auch Muskelrelaxanzien verordnet, nicht zuletzt in dem Bemühen, die Nebenwirkungen potenter Schmerzmittel, etwa von Opioiden, zu umgehen. Eine Arbeitsgruppe von Schmerzspezialisten, angeführt von Benjamin Oldfield (Yale School of Medicine, New Haven), hat sich die Studienlage zur Schmerztherapie mit zentral wirkenden Muskelrelaxanzien angesehen. Die Forscher interessierten sich für die Wirksamkeit einer langzeitigen Gabe (mindestens vier Wochen) bei chronischen, also mindestens drei Monate andauernden Schmerzen.
In die Auswertung gelangten 30 randomisierte und kontrollierte Studien mit 1314 Teilnehmern und 14 Kohortenstudien mit 1168 Probanden. Die Nachbeobachtung währte in der Regel nur vier bis sechs Wochen. Die am häufigsten verwendeten Muskelrelaxanzien waren Baclofen, Tizanidin und das in den USA erhältliche Cyclobenzaprin.
Was die Wirksamkeit betraf, kam es sehr darauf an, in welchen Indikationsgebieten die Substanzen jeweils eingesetzt wurden. Nachweise für einen schmerzlindernden Effekt ließen sich für Trigeminusneuralgie, Nackenschmerzen und schmerzhafte Krämpfe ausmachen. Hingegen wirkten die Muskelrelaxanzien nicht besser als Placebo, wenn sie gegen Fibromyalgie, Kreuzschmerzen, Kopfweh und andere Schmerzsyndrome verordnet wurden. Die häufigsten Nebeneffekte der Präparate waren Sedierung und Mundtrockenheit.
Oldfield und Kollegen raten Ärzten, die Schmerzpatienten mit Muskelrelaxanzien behandeln, daher zu Wachsamkeit. Unerwünschte Wirkungen sollten aufmerksam registriert werden. Und wo die Ziele mit Blick auf die Schmerzlinderung nicht erreicht würden, sollte erwogen werden, die Medikation abzusetzen. Für die untersuchten Schmerzsyndrome gebe es andere wirksame Therapieverfahren, gegen deren Nutzen der Einsatz von muskelrelaxierenden Substanzen abzugleichen sei. Das vorhandene Datenmaterial sei zudem so heterogen, dass eine Metaanalyse nicht möglich gewesen sei.
17.10.2024

Referenz:
#crpsselbsthilfe #CRPSgehtallean #chronischeschmerzen #Nervenentgleisung #morbussudeck #ehrenamt #selbsthilfe #gemeinsamstark #chronicpain #pain #crpsawareness #ColorTheWorldOrange #CRPSOrangeDay #reflexdystrophie