20.08.2024, 20:28 Uhr
Von: Felix Herz
Es war eine einfache Verletzung beim Fußball – dachte man. Doch sie veränderte Dominiks Leben. Nach einer schweren Entscheidung will er sich zurückkämpfen.
Passau – Dominik ist 22 Jahre alt, als ein Fußballtraining sein Leben für immer verändert. Und es sah alles so harmlos aus – laut BR bekommt er einen scharfen Ball an die Hand. Diagnose: verstaucht. Doch die Schmerzen gehen nicht weg, erst ein Jahr später ist klar, dass sich Dominik das Kahnbein gebrochen hat. Es folgt eine jahrelange Tortur, denn Dominik leidet fortan unter CRPS.
17 Jahre lang leidet Dominik an CRPS – bis er sich die Hand amputieren lässt
Zwischen 2006 und 2023 durchlebt Dominik aufgrund von CRPS eine nahezu unerträgliche Tortur. Dem BR berichtet er, dass die Schmerzen so schlimm waren, dass er viele Nächte weinend im Bett lag. 17 Operationen, Schmerztherapien, Rehabilitation, zahllose Medikamentenbehandlungen – nichts half. Bis er sich 2023 schließlich entschloss, einen resoluten, aber für ihn alternativlosen Schritt zu gehen: Dominik ließ sich die linke Hand amputieren.
CRPS – das steckt hinter der Krankheit
Das Komplexe Regionale Schmerzsyndrom, auch bekannt als CRPS, zählt zu den schwerwiegendsten Schmerzkrankheiten. Die Krankheit kann sich nach geringfügigen Traumata, leichten bis schweren Verletzungen oder chirurgischen Eingriffen an den oberen oder unteren Gliedmaßen manifestieren.
Der Körper reagiert in solchen Fällen mit einer starken Entzündungsreaktion, obwohl keine Infektion vorhanden ist. Charakteristisch für diese Erkrankung sind Schmerzen verschiedener Art und Stärke, Schwellungen, Rötungen, Temperaturunregelmäßigkeiten, Schwitzen, beschleunigtes Wachstum von Haaren und Nägeln sowie Störungen der Gefühlswahrnehmung und Sensibilität. Die Funktion und Beweglichkeit der betroffenen Gliedmaßen können erheblich beeinträchtigt sein, bis hin zum vollständigen Funktionsverlust aufgrund von Schmerzen und Störungen.
In einer Spendenaktion auf gofundme.de bittet der 40-jährige Passauer, der verheiratet ist und zwei Kinder hat, nun um Hilfe. Denn Dominik trägt eine Prothese am linken Arm. Sie allein kostete 85.000 Euro, damit die Krankenkasse sie bezahlte, musste viel Überzeugungsarbeit geleistet werden.
Nun möchte ich meinen Alltag wieder in den Griff bekommen und mit meiner Familie wieder ein geregeltes Leben führen.“
Spendenkampagne für Dominik – weil die Krankenkasse nicht alles zahlt
Die aktuelle Prothese deckt laut Dominik nicht alle Bereiche des Alltags ab. Er braucht daher „verschiedenste Aufsätze oder eine Sportprothese für meinen vorhandenen Schaft“. Diese werden aber nur teilweise oder gar nicht von der Krankenkasse übernommen. „Ich hoffe auf Hilfe und Unterstützung und möchte aber auch gleichzeitig vielen Mut machen, dass das Leben weiter geht“, so Dominik in dem Spendenaufruf.
Die finanzielle Unterstützung würde der Familienvater auch nutzen, um insgesamt wieder alltagsfähiger zu sein. „Nächstes Ziel ist auch noch, den Führerschein wieder zu erhalten. Hier sind medizinische Gutachten, Leistungstests, Autoumbau etc. erforderlich. Die Kosten müssen natürlich auch privat geleistet werden, deshalb zählt jeder Euro.“
Wer Dominik unterstützen will: hier ist der Link zu seiner Spendenkampagne. Nach aktuellem Stand (Freitagnachmittag, 16. August) sind knapp 3.000 Euro zusammengekommen, das ausgeschriebene Ziel liegt bei 20.000 Euro. „Über jede Unterstützung bin ich sehr dankbar“, so Dominik in seiner Spendenkampagne. (fhz)
11.09.2024
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