Pain Reprocessing Weekly (painreprocessingtherapy.com) 

Pain Reprocessing Weekly
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Ja, auch Kinder können chronische Schmerzen haben 

Wenn wir an chronische Schmerzen denken, stellen sich viele von uns Erwachsene vor – vielleicht jemanden, der älter ist oder jahrelang unter körperlichem oder emotionalem Stress leidet. In Wirklichkeit können aber auch Kinder chronische Schmerzen haben, und oft ist es für sie noch schwieriger zu erklären, was sie fühlen. 

Kinder können über tägliche Bauchschmerzen, Spannungskopfschmerzen, Gelenk- oder Gliederschmerzen klagen oder einfach sagen: „Ich fühle mich einfach nicht gut“, ohne eine klare Erklärung zu haben. Manchmal meiden sie die Schule, den Sport oder das Spiel – nicht unbedingt, weil sie nicht mitmachen wollen, sondern weil ihr Körper ihnen Schmerzen signalisiert, die nicht zu verschwinden scheinen. Und im Gegensatz zu Erwachsenen haben Kinder oft nicht die Sprache, um zu beschreiben, was passiert, oder die Mittel, um damit umzugehen. 

Ein versteckter Kampf für viele Familien 

Die Forschung schätzt, dass 20 bis 35% der Kinder und Jugendlichen weltweit von chronischen Schmerzen betroffen sind. Die meisten von ihnen sind zwar nicht schwer behindert, aber die Schmerzen beeinträchtigen den Schulbesuch, die emotionale Gesundheit, das Familienleben und die Freude am Alltag. 

Noch bedenklicher: Wenn chronische Schmerzen nicht frühzeitig behandelt werden, können sie bis ins Erwachsenenalter anhalten und das Risiko von Angstzuständen, Depressionen und langfristigen Behinderungen erhöhen. Eine Studie ergab, dass bis zu 80% der Erwachsenen mit chronischen Schmerzen Symptome haben, die in der Kindheit begonnen haben. 

Quellen: Palermo T., Eccleston C., Goldschneider K., McGinn K.L., Sethna N., Schechter N., Turner H. Assessment and Management of Children with Chronic Pain. Ein Positionspapier der American Pain Society.  

PRT-Forschung 

Das funktionelle Schmerzsyndrom wird auch als primärer Schmerz bezeichnet, bei dem der Schmerz das Hauptproblem ist und nicht die Folge einer Verletzung oder strukturellen Störung. Dies kommt häufig vor, wird aber bei Kindern und Jugendlichen unterdiagnostiziert und unterbehandelt. 

Akute nozizeptive Schmerzen können durch eine Gewebeverletzung verursacht werden, während die Pathophysiologie chronischer Schmerzen oft auf nociplastische (durch ein sensibilisiertes Nervensystem verursachte) oder psychosozial-geistig-emotionale Schmerzen zurückzuführen ist. In diesem Fall ist die medikamentöse Behandlung nicht das Mittel der ersten Wahl. Der richtige Ansatz ist vielmehr eine Kombination aus integrativen Mind-Body-Techniken, Psychologie und der Wiedereingliederung in Schule, Sport und soziales Leben. 

Natürlich haben Kinder Angst vor Schmerzen – aber diese Angst kann dazu führen, dass sich der Schmerz noch schlimmer anfühlt. Die Forschung zeigt, dass die Symptome zunehmen, wenn Kinder oder Eltern die Schmerzerfahrung katastrophalisieren, und dass es den Patienten schwerer fällt, damit umzugehen. Wenn Eltern sich zu sehr auf den Schmerz konzentrieren, prägt das sogar die Art und Weise, wie sich Kinder später an den Schmerz erinnern und darüber denken! 

Die Angst vor Schmerzen wirkt sich sowohl auf die körperliche als auch auf die geistige Gesundheit aus. Die gute Nachricht ist, dass Kinder weniger Angst vor Schmerzen haben, was zu besseren Ergebnissen führt. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Angst vor Schmerzen und einer stärkeren Behinderung durch Schmerzen. Psychologische Interventionen, die Psychoedukation und das Sammeln von Beweisen beinhalten, sind der Schlüssel zum Abbau von Ängsten und helfen Kindern, besser zu funktionieren und weniger in ihren Schmerzen gefangen zu sein.  

Körperpsychologische Techniken wie geführte Bilder, Achtsamkeit, Atemstrategien, Hypnose, Biofeedback und Yoga können die Genesung unterstützen, indem sie die natürlichen Schmerzkontrollsysteme des Körpers anzapfen. Geführte Bilder können zum Beispiel die Freisetzung von körpereigenen Opioiden (natürliche Schmerzmittel) im Gehirn auslösen. Diese helfen dabei, Bahnen zu aktivieren, die dem Körper sagen, dass er die Schmerzsignale herunterfahren soll, bevor sie das Gehirn erreichen – so als würde man einen Schalter umlegen, um den Schmerz an seiner Quelle zu beruhigen. 

Quellen: Friedrichsdorf SJ, Giordano J, Desai Dakoji K, Warmuth A, Daughtry C, Schulz CA. Chronische Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen: Diagnose und Behandlung von primären Schmerzstörungen in Kopf, Bauch, Muskeln und Gelenken. Kinder (Basel). 2016 Dec 10;3(4):42. doi: 10.3390/children3040042. PMID: 27973405; PMCID: PMC5184817. 

Was Eltern wissen sollten 

Wenn dein Kind häufig Schmerzen zu haben scheint, ohne dass es eine eindeutige Diagnose gibt, bildest du dir das nicht ein – und dein Kind denkt sich das auch nicht aus. Ihre Schmerzen sind echt. Und was noch wichtiger ist: Sie können wieder gesund werden. 

Zu den häufigsten chronischen Schmerzen bei Kindern gehören: 

  • Magenschmerzen, Reizdarmsyndrom oder andere Unterleibsschmerzen
  • Kopfschmerzen oder Migräne
  • Muskel-Skelett-/Gelenkschmerzen oder unerklärliche Müdigkeit
  • Komplexes regionales Schmerzsyndrom
  • Taubheitsgefühle, Lähmungen, Unfähigkeit zu sprechen oder andere neurologische Symptome, die sich nicht durch medizinische Untersuchungen oder diagnostische Tests erklären lassen.

Wiederkehrende Krankheitsschübe, die auf herkömmliche Behandlungen nicht ansprechen 

Oft sind diese Symptome auf ein empfindliches oder überaktives Nervensystem zurückzuführen, das auch ohne körperliche Schäden Gefahrensignale aussenden kann. Dies wird als primäre Schmerzstörung oder neuroplastischer Schmerz bezeichnet. 

Also… Was kann helfen? 

Die Pain Reprocessing Therapy (PRT) ist ein evidenzbasierter Ansatz zur Behandlung chronischer Schmerzen, der dem Gehirn und dem Nervensystem hilft, wieder zu lernen, was wirklich gefährlich ist und was nicht. Das ist besonders wichtig für Kinder, die sich kognitiv, körperlich und emotional noch in der Entwicklung befinden. 

PRT hilft Kindern: 

  • zu verstehen, dass ihr Schmerz real und umkehrbar ist
  • einfache, altersgerechte Methoden zu erlernen, um Stress und die Reaktionen des Nervensystems zu regulieren
  • wieder Vertrauen in ihren Körper zu entwickeln
  • für sich selbst einzutreten, Pausen zu machen und um das zu bitten, was sie brauchen, damit der Schmerz das nicht für sie tun muss
  • ohne Angst wieder am normalen Leben teilzunehmen (Schule, Spiel, Freundschaften) 
  • Führende pädiatrische Schmerzstudien fordern einen interdisziplinären Ansatz, der Rehabilitation, geistig-körperliche Werkzeuge, psychologische Unterstützung und die Rückkehr in den Alltag umfasst. Dies spiegelt die Philosophie des PRT wider: das ganze Kind zu behandeln und nicht nur das Symptom. 

Ein Wort der Hoffnung 

Auch wenn die Schmerzen deines Kindes schon Monate (oder Jahre) andauern, ist Heilung möglich. Wir haben es erlebt, und die Forschung bestätigt es. Kinder sind unglaublich widerstandsfähig, wenn sie die richtige Unterstützung, das richtige Verständnis und die richtigen Werkzeuge bekommen. So wie das Gehirn Schmerz lernen kann, kann es ihn auch wieder verlernen. Die Gehirne von Kindern und Jugendlichen sind plastischer und flexibler als die von Erwachsenen, so dass es noch einfacher und schneller ist, den Schmerz zu verlernen. 

Im Laufe des Jahres werden wir weitere Ressourcen rund um die PRT für Jugendliche bereitstellen, darunter ein neues Arbeitsbuch, das Anbietern, Familien und Teenagern hilft, mit komplexen chronischen Symptomen umzugehen. 

Wenn du ein Elternteil, eine Betreuungsperson oder eine Fachkraft bist, die mit schmerzgeplagten Kindern arbeitet, dann bleibe bei uns – wir werden weiterhin Hilfsmittel und Hoffnung teilen. 

18.04.2025 

Referenz:
https://painreprocessingtherapy.com/ 

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