
Viele Menschen mit chronischen Schmerzen haben zahlreiche Behandlungen ausprobiert – in der Hoffnung, dass die nächste Injektion, Ablation oder Operation endlich Linderung bringt. Doch ein aktueller Artikel im British Medical Journal offenbart eine ernüchternde Erkenntnis: Viele gängige interventionelle Verfahren bei chronischen Rücken- und Nackenschmerzen sind nicht wirksamer als ein Placebo.
Obwohl Methoden wie epidurale Steroidinjektionen, Radiofrequenzablationen und Rückenmarkstimulatoren weit verbreitet sind, bieten sie oft nur begrenzten langfristigen Nutzen. Zudem bergen sie Risiken wie Infektionen oder Nervenschäden, ohne die eigentliche Schmerzursache zu beheben. Dennoch bleiben sie populär, da das medizinische System schnelle Lösungen bevorzugt und viele Ärzte eher zu Eingriffen neigen, anstatt nicht-invasive, evidenzbasierte Alternativen zu fördern.
Kurzfristig können Steroidinjektionen zwar helfen, doch langfristig zeigen Studien kaum nachhaltige Effekte. Ähnlich verhält es sich mit der Radiofrequenzablation, die zwar Nerven kurzfristig deaktiviert, aber keine dauerhafte Lösung bietet. Selbst Wirbelsäulenoperationen wie Versteifungen führen oft nicht zur erhofften Schmerzfreiheit, sondern bringen neue Komplikationen mit sich.
Interessanterweise ist der Placebo-Effekt nicht zwangsläufig negativ. Vielmehr kann er gezielt genutzt werden, um Schmerzen auf weniger riskante Weise zu lindern. Während eine wirkungslose, aber invasive Operation gefährlich sein kann, sind weniger eingreifende Maßnahmen – wie psychologische Therapieansätze – sicherer und effektiver.
Die Forschung betont zunehmend die Rolle des Nervensystems bei chronischen Schmerzen. Wenn Schmerzen bestehen bleiben, werden Gehirn und Nerven oft überempfindlich und verstärken die Beschwerden, selbst ohne körperliche Ursache. Ansätze wie die Schmerzverarbeitungstherapie (PRT) helfen, diese Muster zu durchbrechen und das Schmerzempfinden langfristig zu verändern.
Der Placebo-Effekt zeigt eindrucksvoll, wie Erwartungen und Überzeugungen die Schmerzwahrnehmung beeinflussen. Studien belegen, dass Placebos durch neurobiologische Mechanismen – insbesondere durch die Aktivierung endogener Opioide wie Enkephaline und Endorphine – eine echte Schmerzlinderung bewirken können. Interessanterweise kann der Opioid-Antagonist Naloxon diesen Effekt blockieren, was darauf hinweist, dass körpereigene Schmerzlinderungsprozesse beteiligt sind.
Die wissenschaftliche und ethische Debatte um den Placebo-Effekt hält an, da klinische Studien oft inaktive Behandlungen verwenden, selbst wenn wirksame Alternativen existieren. Dennoch zeigen Untersuchungen immer wieder, dass Placeboeffekte die Wirkung aktiver Therapien nachahmen und zur Schmerzbewältigung beitragen können.
Insgesamt verdeutlicht der Placebo-Effekt die enge Verbindung zwischen Psyche und Physiologie. Psychologische Faktoren können echte körperliche Reaktionen auslösen, die Schmerzen lindern und das Wohlbefinden verbessern.

Datum 13.03.2025
Referenz: https://www.painreprocessingtherapy.com
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