
In einer experimentellen Studie unter Beteiligung der Universitäten Wien, Exeter und Birmingham wurde untersucht, wie sich virtuelle Naturerfahrung auf die nozizeptive und somatosensorische Schmerzverarbeitung auswirkt. In der Studie ließen sich allein durch das Betrachten von Videos mit Naturszenen analgetische Effekte erzeugen.
Dass der Blick ins Grüne Menschen dazu bringen kann, Schmerzen weniger stark zu empfinden, konnte bereits in mehreren Studien nachgewiesen werden. So benötigten zum Beispiel Chirurgiepatienten postoperativ weniger Schmerzmittel, wenn sie Bäume anstelle z. B. einer Mauer vor dem Klinikfenster hatten. Ob es jedoch die Naturerfahrung selbst war, die den schmerzlindernden Effekt hervorbrachte, oder ob umgekehrt die unangenehmen Bedingungen, denen die Kontrollgruppe ausgesetzt war, die Schmerzen verstärkt hatten, ließ sich mit solchen Assoziationsstudien nicht klären.
Naturszenen im Video
Mit einem speziellen Versuchsaufbau ist es einem Team von Neurowissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern unter Leitung der Universität Wien jetzt gelungen, mehr über die Prozesse herauszufinden, die bei Schmerzgeplagten im Zusammenhang mit Naturerfahrungen im Gehirn ablaufen. Maximilian Steininger und Mitforschende malträtierten dazu 49 gesunde Freiwillige mit elektrischen Schocks am Handrücken. Parallel dazu bekamen die Probanden und Probandinnen per Video verschiedene Szenen vorgespielt: eine in der freien Natur, eine in einem Innenraum und eine in einer städtischen Umgebung. Dabei wurde jeweils die Gehirnaktivität mittels funktioneller MRT gemessen. Im Anschluss konnten die Teilnehmenden auf einer Bewertungsskala angeben, wie stark sie die Schmerzen subjektiv empfunden hatten.
Schmerzstärke signifikant geringer
Tatsächlich war die selbstberichtete Schmerzstärke beim Betrachten der natürlichen Szene signifikant geringer als in den beiden anderen Settings. Zwischen dem Ansehen der Stadt- und der Innenraumvideos gab es dagegen keinen nennenswerten Unterschied.
Anhand der fMRT-Aufnahmen konnten Steininger und sein Team nachweisen, dass beim Betrachten der Naturvideos vor allem die frühen nozizeptiven Signale abgeschwächt waren. Unter den verschiedenen Hirnregionen wiesen vor allem Thalamus, sekundärer somatosensorischer Cortex und posteriore Insula geringere Aktivität auf, wenn das Naturvideo gezeigt wurde.
Steininger und seine Forschungsgruppe schließen daraus, dass „Natur helfen kann, Schmerzen zu lindern“. Dabei sei es offenbar nicht zwingend nötig, sich nach draußen zu begeben, sondern es reiche unter Umständen die Naturerfahrung über Filme oder Virtual Reality.
14.04.2025

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