Regulatorische T-Zellen: Was die Nobel-Entdeckung für die Medizin bedeutet (aerzteblatt.de)

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Der diesjährige Medizin-Nobelpreis geht an Shimon Sakaguchi aus Japan sowie Mary Brunkow und Fred Ramsdell aus den USA für die Entdeckung der sogenannten regulatorischen T-Zellen (Tregs). Diese speziellen Immunzellen verhindern, dass das Immunsystem den eigenen Körper angreift, und spielen damit eine entscheidende Rolle für die Aufrechterhaltung der sogenannten peripheren Immuntoleranz. Sakaguchi entdeckte die Tregs Mitte der 1990er-Jahre und zeigte, dass sie andere T-Zellen bremsen und so Autoimmunreaktionen verhindern. Wenig später fanden Brunkow und Ramsdell heraus, dass das Gen Foxp3 für die Entwicklung dieser Zellen essenziell ist – eine Mutation in diesem Gen führt bei Mäusen zu Autoimmunerkrankungen.

Diese Entdeckungen haben das Verständnis des Immunsystems grundlegend verändert und bilden die Basis für neuartige Therapieansätze. Forschende hoffen, durch gezielte Beeinflussung oder Nutzung von Tregs künftig Autoimmunerkrankungen, Krebs und Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantationen behandeln zu können. In der Onkologie etwa versucht man, die Aktivität der Tregs zu hemmen, da Tumorzellen sie oft nutzen, um sich vor dem Immunsystem zu schützen. Dabei besteht jedoch das Risiko, dass auch nützliche Tregs blockiert werden und Autoimmunreaktionen entstehen.

Bei Autoimmunerkrankungen wie Multipler Sklerose, Typ-1-Diabetes oder Morbus Crohn verfolgt man den gegenteiligen Ansatz: Patientinnen und Patienten sollen eigene Tregs erhalten, die im Labor so verändert werden, dass sie nur krankmachende Immunreaktionen unterdrücken. Diese Therapien befinden sich noch in der klinischen Erprobung, ebenso wie Ansätze, die Treg-Aktivität im Körper gezielt zu fördern. Auch im Bereich der Transplantationsmedizin untersucht man, ob zusätzliche regulatorische T-Zellen helfen können, Abstoßungsreaktionen zu verhindern.

Der Nobelpreis würdigt damit nicht nur eine bahnbrechende Entdeckung der Immunbiologie, sondern auch die Grundlage für neue, gezielte Immuntherapien, die langfristig Krankheiten behandeln könnten, für die es bisher kaum wirksame Therapien gibt.

13.10.2025

Referenz:
https://www.aerzteblatt.de/news/forschung-zu-immuntoleranz-medizin-nobelpreis-geht-an-dreiergespann-909b94c2-e6b8-4b5b-8b8c-6236aff44953

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