07.10.2023
Neuropathischer Schmerz bleibt hartnäckig
Autor: Dr. Elke Ruchalla
Die Therapie des komplexen regionalen Schmerzsyndroms (CRPS) bereitet nach wie vor Probleme. Bisher fehlen sichere wirksame Optionen, schreiben Dr. Michael Ferraro von Centre for Pain IMPACT der Neuroscience Research Australia in Sydney und seine Kollegen.
Das Team hatte fünf Cochrane- Reviews und zwölf weitere systematische Übersichtsarbeiten ausgewertet. Dabei fanden sie vier Veröffentlichungen, die bei CRPS-Patienten eine kurzzeitige Schmerzlinderung durch Bisphosphonate im Vergleich zu Placebo beschrieben. Das Evidenzlevel der Belege ließ allerdings zu wünschen übrig. Dagegen schien es deutlich wahrscheinlicher, dass die Hemmer des Knochenabbaus zu unerwünschten Wirkungen führten: Nicht einmal fünf Patienten mussten statistisch gesehen behandelt werden, um bei einem von ihnen Nebenwirkungen zu verursachen.
Daten zu weiteren Therapien machten nicht mehr Hoffnung: Eine Sympathikusblockade mit Lidocain erzielt evtl. keine bessere Wirkung als Placebo, der ultraschallgestützten Ausschaltung des Ganglion stellatum schien sie unterlegen. Lokal appliziertes Dimethylsulfoxid schneidet womöglich schlechter ab als oral eingenommenes N-Acetylcystein. Kann ein kontinuierlicher Plexus-brachialis-Block mit Bupivacain die Schmerzstärke eher reduzieren als der kontinuierliche Stellatum-Block? Möglich, aber unsicher. Effektgrößen suchten die Forscher jeweils vergebens.
Insgesamt fehlt Evidenz, so die Forscher. In den meisten Fällen wurden nur wenige Patienten behandelt und die Methodik schwächelte erheblich, was sichere Aussagen zum optimalen Vorgehen bei CRPS unmöglich macht.
Quelle: Ferraro MC et al. Cochrane Database Syst Rev 2023; DOI: 10.1002/14651858.CD009416.pub3
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